Fortums Tochterunternehmen Uniper beantragt Stabilisierungsmaßnahmen in Deutschland – Gespräche mit der Bundesregierung werden fortgeführt

Fortum Uniper Block

FORTUM CORPORATION BÖRSENMITTEILUNG, 08. Juli 2022 um 13:51 CET

Fortums Konzerngesellschaft Uniper SE hat heute einen Antrag auf staatliche Unterstützung im Rahmen der neu verabschiedeten deutschen Energiegesetzgebung gestellt. Als Deutschlands größter Gasimporteur ist Uniper am stärksten von der Drosselung der russischen Gaslieferungen betroffen und steht daher unter extremem finanziellen Druck. Uniper erhält seit Mitte Juni nur noch 40 Prozent der vertraglich vereinbarten Gasmengen aus Russland und muss das fehlende Gas zu deutlich höheren Preisen am Markt kaufen. Uniper hat Ende Juni eine Gewinnwarnung veröffentlicht und seine Jahresprognose zurückgezogen. Des Weiteren hat Anfang der Woche die Ratingagentur S&P Global Rating Unipers Kreditrating (BBB-) mit einem „CreditWatch Negative“ versehen.

Fortum hat in der vergangenen Woche enge und konstruktive Gespräche mit der Bundesregierung darüber geführt, wie Uniper hinsichtlich seiner geschäftlichen Risiken und seiner finanziellen Lage stabilisiert werden kann, um so die Versorgungssicherheit für Gas und Strom in Deutschland zu gewährleisten. Dafür werden momentan mehrere Alternativen vorgeschlagen und gemeinsam mit der Regierung diskutiert. Eine davon ist die Re-organisation der Geschäftsbereiche von Uniper, um so die systemkritischen deutschen Geschäftstätigkeiten zu bündeln und mit der Bundesregierung abzusichern.

Das Ziel von Fortum ist es, gemeinsam mit der Bundesregierung eine langfristige Lösung zu finden, die das Problem einer verlängerten Gasmangellage und weiteren Gaspreiserhöhungen auf dem Markt derart adressiert, dass es für Gaskunden und Uniper gleichermaßen nachhaltig gelöst wird und Unipers Kreditwürdigkeit erhält.

Zum jetzigen Zeitpunkt wurden noch keine Entscheidungen über eine mögliche Lösung getroffen.

Neue Energiegesetzgebung heute in Deutschland verabschiedet

Der Deutsche Bundestag hat in seiner gestrigen Sitzung mehrere Gesetzesänderungen beschlossen, die der Bundesregierung eine Reihe von Regulierungsmaßnahmen zur Gewährleistung der Versorgungssicherheit in der aktuellen Energiekrise ermöglichen. Dieser neue Rechtsrahmen gestattet es der Regierung, betroffene Energieunternehmen kurzfristig zu stabilisieren, kann aber auch die längerfristigen strukturellen Herausforderungen adressieren, insbesondere wenn die Gasmangellage in Europa länger anhalten oder eskalieren sollte.

Die Novellierung des Energiesicherheitsgesetzes (EnSiG) ermöglicht es Unternehmen im Energiesektor, über den Wirtschaftsstabilisierungsfonds vereinfachte Liquiditätshilfen in Form von Bürgschaften, Darlehen oder Rekapitalisierungen durch den Bund zu erhalten. Das EnSiG sieht unter anderem die Möglichkeit vor, die hohen zusätzlichen Beschaffungskosten, die durch die Verknappung der russischen Gaslieferungen entstanden sind, an alle Gaskunden weiterzugeben oder höhere Preise innerhalb bereits bestehender Verträge durchzureichen.

„Wir begrüßen es sehr, dass der Deutsche Bundestag nun einen ‚Werkzeugkasten‘ an Maßnahmen geschaffen hat, der sofortige Abhilfe gegen die Auswirkungen der Gasangebotskrise ermöglicht. Wir hoffen darauf, dass diese von der Bundesregierung auch zügig genutzt werden, um den Druck auf die Energiewirtschaft und insbesondere auf Uniper abzufedern, während wir die Gespräche über eine längerfristige Lösung fortsetzen“, sagte Markus Rauramo, Präsident und CEO von Fortum.

Fortum nimmt seine Verantwortung als Eigentümer von Uniper in der gegenwärtigen Situation sehr ernst. Seit Beginn der Krise hat Fortum Uniper bereits wesentlich mit 8 Mrd. € an Kreditlösungen in der Form von Eigentümerdarlehen und Garantien unterstützt, die Uniper inzwischen fast vollumfänglich genutzt hat. Fortum will seinen Beitrag zur Stabilisierung der europäischen Gas- und Strommärkte leisten, da die europäischen Volkswirtschaften auf diese angewiesen sind.

Uniper hat heute zu diesem Thema auch eine Ad-Hoc-Mitteilung veröffentlicht. Diese ist auf der Website von Uniper verfügbar.

Fortum Corporation
Ingela Ulfves
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Über Fortum und Uniper

Fortum und Uniper bilden gemeinsam ein europäisches Energieunternehmen, das sich für einen erfolgreichen Übergang zur Klimaneutralität aller einsetzt. Mit einer Erzeugungs­kapazität von 50 Gigawatt, umfangreichen Gasimport- und Gasspeicher­aktivitäten sowie einem globalen Energie­handelsgeschäft versorgen wir Europa und andere Regionen zuverlässig mit emissionsarmer Energie. Wir sind bereits heute der drittgrößte Erzeuger von CO2-freiem Strom in Europa und auch unsere Wachstums­aktivitäten konzentrieren sich auf saubere und CO2-arme Energie sowie die Infrastruktur für die Wasserstoffwirtschaft von morgen. Darüber hinaus entwickeln wir Lösungen, die Unternehmen und Städten dabei helfen, ihren ökologischen Fußabdruck zu verringern. Mit 20.000 Mitarbeitenden und Aktivitäten in 40 Ländern verfügen wir über die Fähigkeiten, die Ressourcen und die Reichweite, die Transformation hin zu einer saubereren Welt zu beschleunigen. www.fortum.com | www.uniper.energy